Herzlichen Dank an Tanja Heier vom Rhön- und Streuboten für den Bericht und die Bilder:
Ein Ohrenschmaus der Extraklasse
Blasmusik auf hohem Niveau: Zahlreiche Solisten verliehen dem 35. Osterkonzert eine besondere Note
Ostheim. Die weiteste Anreise zum diesjährigen Osterkonzert der Stadtkapelle am Ostersonntag hatten vermutlich Jean-Marc und Dominique Burgel aus Ostheim im Elsass. Seit geraumer Zeit schon pflegt das Orchester ein freundschaftliches Verhältnis zu den Kollegen in dem gleichnamigen französischen Städtchen - Musik verbindet eben über Landesgrenzen hinweg. Sie und alle anderen, die sich auf den Weg in die Kirche St. Michael gemacht hatten, sollten es nicht bereuen. Denn dort, wo Stadtmusikmeister Walter Bortolotti den Taktstock schwingt, darf Großes erwartet werden.
Zu Beginn wünschte Ingeborg Zuber im Namen des Kirchenvorstandes ein gesegnetes Osterfest, dann ergriff Monika Weber das Wort. Die Vorsitzende des Musikvereins freute sich, dass so viele Gäste der Einladung zu dem – wie sie es nannte - "Ohrenschmaus der Extraklasse" gefolgt waren. Während sich in der Vergangenheit die Damen im Publikum nach der Begrüßung auf einen charmanten männlichen Moderator freuen durften, konnten heuer die Herren strahlen: Mit Svenja Bohland, Tamara Krauß, Cosima Wagner und Sophia Weisenseel traten erstmalig vier attraktive Damen ans Mikrofon. Informativ und humorvoll führte das Quartett durch ein anspruchsvolles Programm, welches keine Wünsche offen ließ. Als Opener diente der historische Marsch "Herzog von Braunschweig", bevor Svenja Bohland "Spirales of Light", ein äußerst energiegeladenes Stück, ankündigte. An der Orchesterversion von "A Festive tribute" nach einem Arrangement Philip Sparkes hätte Johann Sebastian Bach sicherlich Gefallen gefunden. Mit der "West Ouverture" folgte ein fesselndes, symphonisches Werk voller rhythmisch-harmonischer Passagen. "Arietta" stammt aus Mozarts Oper "Die Hochzeit des Figaro". Emotionale Solopartien Julian Webers am Tenorhorn ließen dies zum ersten Höhepunkt des Abends werden. Mühelos gelang es den Künstlern gleich im Anschluss, mit Dizzy Stratfords "Introduction and Modern Beat" in Sachen Stimmung noch einen drauf zu setzen. Hierbei hatten sowohl der Dirigent als auch die Solistinnen Mona Diepholtz (Saxophon) und Hanna Bardutzky (Trompete) gleichermaßen ihren Spaß. Den Zuhörern gefiel es sowieso - oft kommt es sicher nicht vor, dass bereits nach der Hälfte des Programms lautstark eine Zugabe verlangt wird. Gerne gaben die Musiker diesem Wunsch nach und ließen das Gotteshaus ein zweites Mal swingen. Doris Mühlfeld und Svenja Bohland beherrschen meisterlich die Kunst des Querflötespielens. Eine Demonstration ihres Könnens folgte mit "Celtic Flutes". Voller Leidenschaft bliesen die Künstlerinnen sich mit dem Stück Kurt Gäbles in die Herzen der Fans. Stellenweise mochte man meinen, die Flöten befänden sich in einer Art "Zwiegespräch" mit den Klarinetten. Am Ende blieben Gänsehaut und ein wohliges Gefühl.
1988 landete Whitney Houston mit "One Moment In Time" einen Riesenhit. 30 Jahre später hatte sich Walter Bortolotti dieser emotionalen Hymne mit Ohrwurmcharakter angenommen. Das Arrangement aus der Feder des Stadtmusikmeisters wurde zu Recht mit nicht enden wollenden Applaus belohnt. Passend zur hierdurch entfachten Euphorie folgte "A Huntingdon Celebration"; eine lebhafte Ouvertüre, welche laut Moderatorin Sophia Weisenseel etliche Jagdmotive verarbeitete. Folgerichtig wünschte sie deshalb "einen guten Ritt". Komponist James Swearingen ist bekannt dafür, leichte und unkomplizierte Stücke zu kreieren. Bei "Centuria" wurden die einzelnen Register noch einmal besonders gefordert. Hierdurch kamen die Klangfarben der verschiedenen Instrumente wunderbar zur Geltung.
Wer an sich glaubt, der ist in der Lage, Berge zu versetzen. Dies sei die Botschaft von Andrew Lloyd Webbers Musical "Starlight Express", erklärte Monika Weber im Rahmen ihrer Verabschiedung. Strahlend bedankte sich die Vereinsvorsitzende für die Aufmerksamkeit. Gerne applaudierten nun die Akteure für das Ostheimer Publikum. Die Moderatorinnen hatten ihre Premiere hervorragend gemeistert - wofür sie Blumen und großes Lob erhielten. Blieb derjenige, welcher sich in der 35. Auflage des traditionellen Osterkonzertes selbst übertraf: Walter Bortolotti! Der Blumenstrauß aus den Händen seiner Klarinettistin konnte lediglich eine symbolische Geste sein. Tatsächlich ist die Leistung dieses Mannes mit nichts zu vergelten. Nahezu mühelos gelingt es dem Taktgeber, seine Schützlinge immer wieder auf Neue zu Höchstleistungen anzuspornen. So genoss der Dirigent nach "Selection from Starlight" zunächst die Standing Ovations, bevor er "The Rose" und einmal mehr "One Moment In Time" anstimmte. Nach den Zugaben durfte der Stadtmusikmeister das Bad in der Menge genießen sowie unzählige Gratulationen und Komplimente entgegennehmen. Verdient hatte er es. Vermutlich denkt Walter Bortolotti bereits darüber nach, womit er diesen Auftritt im nächsten Jahr noch toppen kann. Man darf gespannt sein!
Auch bei der 35. Auflage des Osterkonzerts der Ostheimer Stadtkapelle gab es keine Ermüdungserscheinungen. Unter der Leitung von Stadtmusikmeister Walter Bortolotti übertrafen die Musiker sich einmal mehr selbst.
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"Arietta" aus Mozarts Oper "Die Hochzeit des Figaro" wurde dank eines starken Soloauftritts von Tenorhornist Julian Weber zum ersten Höhepunkt des Konzertprogramms.
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Stimmung pur! Bei "Introduction and Modern Beat" begeisterten Mona Diepholtz (Saxophon) und Hanna Bardutzky (Trompete) mit ihrem Solopart. Auch Stadtmusikmeister Walter Bortolotti hatte hieran ebenfalls viel Freude.
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Doris Mühlfeld und Svenja Bohland zeigten ihre Perfektion an der Querflöte zu Kurt Gäbles Komposition "Celtic Flutes".
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Stadtmusikmeister Walter Bortolotti darf zu Recht Stolz auf die Leistung seines Orchesters ein. Standing Ovations waren der verdiente Lohn seitens des Publikums. |